Bedekr Kafka

Das Buch führt den Leser entlang zweier weniger erforschter Linien der tschechischen Kafka-Rezeption. Die erste ist inspiriert von der Figur des Josef K. aus dem Roman Der Prozess, der in einem der Kapitel den Auftrag erhält, einen italienischen Geschäftspartner durch den Veitsdom zu führen. In ähnlicher Weise suchte der immer noch unterschätzte Schriftsteller und Übersetzer Emanuel Frynta später in Prag nach Kafkas Spuren; er half auch den ersten ausländischen „Touristen“, die in die Stadt kamen, um den Kontext von Kafkas Werk aufzuspüren. Auch die zweite Zeile des Buches ist von einer topografischen Metapher inspiriert: Sie zeichnet Kafkas Präsenz in einer Zeit nach, in der er aus dem öffentlichen Raum verschwand, während er von vielen tschechischen Dichtern, Schriftstellern und Künstlern gelesen und als wesentlicher Autor wahrgenommen wurde, deren Beziehung zu Kafka, wie Zbyněk Sekal in einem Brief an Mikuláš Medek schrieb, „inbrünstig“ war (Egon Bondy, Bohumil Hrabal, Jiří Kolář, Jan Hanč, Bohumila Grögerová, Josef Hiršal usw.). ). Neben den drei zentralen Kapiteln (I. Kafkas Prag: von Eisners dreifachem Ghetto zu Emanuel Fryntas kafkaeskem Baedeker, II. Kafkas Touristen und ihre Prag-Führer, III. „Kafka in den 1950er Jahren"), enthält das Buch mehrere ‚Stationen‘ zu anderen Themen, eine reiche Bebilderung und Register.