Anna Kareninová

„Alle glücklichen Familien sind gleich, jede unglückliche Familie ist auf ihre Weise unglücklich.“ Mit diesen Worten beginnt Tolstois Roman Anna Karenina, eines der berühmtesten psychologischen Werke der Geschichte der Literatur.
Die Grundachse des Romans ist die schicksalhafte Liebesbeziehung der schönen Anna, verheiratet mit dem hohen Beamten Alexej Karenin, zu dem jungen attraktiven Offizier Alexej Wronskij und deren tragischer Ausgang. Vor dem Hintergrund der Geschichte der Titelfigur, ihres Geliebten, ihres Mannes und ihres Sohnes sowie zahlreicher anderer miteinander verbundener menschlicher Schicksale zeichnet die Autorin ein ganzheitliches Bild der russischen Gesellschaft in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, die mit dem Einsetzen der Industriellen Revolution und der Modernisierung tief greifende Veränderungen erfährt und deren Wandel sich schicksalhaft im Leben der Protagonisten des Romans widerspiegelt. Vor allem aber ist Anna Karenina eine tiefgründige und zeitlose Reflexion über die Moral, die Wahrhaftigkeit und die Authentizität zwischenmenschlicher Beziehungen sowie über die Suche nach dem Sinn des Lebens und dessen (Un-)Finden.